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Der Darm – Das Tor zur Gesundheit

Der Darm – Das Tor zur Gesundheit

Der Darm – Das Tor zur Gesundheit

Den Kopf halt` kühl,

die Füße warm,

und stopfe nicht so voll den Darm,

das macht den besten Doktor arm.“

Leider wird in unserer Zeit viel zu wenig Augenmerk auf einen gesunden Darm gelegt. Durch unsere modernen Ess- und Lebensgewohnheiten entfernen wir uns nicht nur von unserer über Jahrmillionen fein abgestimmten Anpassung an unsere Umgebung. Vor allem schädigen wir unseren Darm, der wie kein anderes Organ für unser Wohlbefinden oder unser Kranksein maßgebend ist.  Wenn man bedenkt, wie viele wichtige Aufgaben das größte unserer Organe erfüllt, sollte es intensiver in den Mittelpunkt der Gesundheitsvorsorge gestellt werden. Seine Aufgaben reichen von

  • der Verdauung von Nahrungsinhaltsstoffen,
  • der Spaltung und Aufnahme von Fett, Eiweiß und Kohlehydraten,
  • der Aufnahme von Wasser,
  • der Ausscheidung von Toxinen,
  • der Herstellung von Vitaminen, wie z.B. K2,
  • der Bereitstellung von Verdauungsenzymen

bis hin zur Steuerung der Immunlage. Letzteres vollbringt der Darm, indem er fremde tierische Eiweiße zwar aufnimmt, diese aber zuvor in der Darmwand sterilisiert, um im Blut eine Vermischung des Erbgutes mit unseren Erbanlagen zu verhindern.

Die Verdauung – Wie alles beginnt

In erster Linie dient der Darm der Verdauung und Aufnahme (Resorption) von Nährstoffen und Wasser. Genau genommen beginnt die Verdauung aber schon viel früher, nämlich schon beim Kauvorgang im Mund: Enzyme, wie die Amylasen, starten die Zerlegung großmolekularer Kohlenhydrate und ergeben damit den süßen Geschmack. Anschließend wird die Nahrung über die Speiseröhre in den Magen transportiert. Dort produziert die Schleimhaut den Magensaft mit dem Enzym Pepsin, das die Proteine (Eiweiße) spaltet. Auch Salzsäure wird hergestellt, um das nötige saure Milieu zu bilden, auch um unerwünschte Keime zu töten. Die Amylase wird dabei inaktiviert. Nun kommt der Nahrungsbrei in den Zwölffingerdarm, Dort hinein pumpt die Gallenblase den in den Nachtstunden zuvor von den Leberzellen gebildeten Gallensaft zur Fettlösung. Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gibt ebenfalls ihr Sekret für die Eiweißverdauung in den Zwölffingerdarm ab, sodass der Nahrungsbrei mit diesen Verdauungssäften durchmischt ist, bevor er in weitere Dünndarmabschnitte wandert.

Das Einfließen der Verdauungssäfte in den Dünndarm kann man übrigens oftmals sehr gut hören, was aber fälschlicherweise als Magenknurren bezeichnet wird. Es ist kein Signal des Körpers, dass er Nahrung braucht!

Die Nährstoffe können nun über die Dünndarmschleimhaut ins Blut- und Lymphsystem gelangen. Übrig bleiben jetzt nur noch nichtresorbierbare Nahrungsbestandteile und Wasser. Die Blutgefäße nehmen die gelösten Nahrungsbestandteile auf und transportieren sie mit dem Blut zur Leber, die diese, teilweise als Reserve (z.B. in der Form von Glykogen) in den Leberzellen speichert. Den größten Teil aber gibt sie an die Körperzellen weiter, wo sie weiterverwertet werden. Eventuell vom Dünndarm in den Blutkreislauf gelangende Gifte werden mittels der Leber dort „entgiftet“, indem sie beispielsweise an bestimmte Eiweiße gebunden werden.

Die unverdaulichen Nahrungsreste werden anschließend in den 1,5 Meter langen Dickdarm abgeben. Seine Hauptaufgabe ist es, dem Nahrungsbrei weiter Wasser zu entziehen, ihn also weiter einzudicken. Dabei wird der immer fester werdende Darminhalt durch kräftige Darmbewegungen geformt und ausgeschieden.

Der Dünndarm genauer betrachtet:

Der menschliche Körper hat drei Grenzen zu seiner Umwelt, die Haut, die Lunge und den Darm. Diese Grenzen dienen dazu, uns vor Eindringlingen wie Bakterien, Viren und Parasiten zu schützen. Damit keine vielfältigen potenziell schädigenden Giftstoffe und Informationen aus Nahrung, Stoffwechselrückständen, Medikamenten und Pflegemitteln ins Blutsystem gelangen und Schäden verursachen, schützt uns die Darmschleimhaut als gleichsam „äußere“ Grenze. Eine gesunde Darmschleimhaut (die Mukosa) kann mit einem Maschennetz verglichen werden, das dicht genug ist, um großmolekulare Gifte abzufangen. Sie kleidet die Innenwände des Dick- und Dünndarmes aus und ist für die Nahrungsaufnahme perfekt ausgerüstet.
Die Schleimhaut im Dünndarm weist etwa 600 Falten auf, welche die Oberfläche vergrößern und dadurch die Leistungsfähigkeit der Schleimhaut erheblich steigern. Diese Falten haben an ihrer Oberfläche wiederum Falten, die man als Zotten bezeichnet. Auch diese besitzen wiederum winzige Fältchen (Mirovilli). Ausgebreitet erreicht diese Schleimhaut damit eine Oberfläche mit der Größe eines Fußballfeldes. 

Darmgifte und Gärungssäuren verändern die Darmflora, schädigen die schützende Darmschleimhaut und machen die Darmwände durchlässig (Leaky-Gut-Syndrom), sodass Gift- und Schadstoffe die Darmschleimhaut passieren können und ins Blut gelangen. Denn der Darm resorbiert nicht nur Nährstoffe, sondern bei entsprechender Schädigung der Schleimhaut gelangen auch im Darm vorhandene und entstandene Giftstoffe, wie Indol, Phenol, Methan, Schwefelwasserstoff, Kadaverine usw., in den Körper. Es kommt zu einer sogenannten „Rückvergiftung“. Der Körper wird das, was er eigentlich ausscheiden will, nicht los und nimmt Teile davon ungewollt wieder auf.

Ausgangspunkt sind unter anderem Fäulnisprozesse, die entstehen, wenn Eiweiß und Kohlehydrate nicht ordnungsgemäß verdaut werden können. Die dabei gebildeten Stoffe sind vor allem für Leber und Gehirnfunktionen stark belastend. Ein anderer Ursprung sind Gärungsprozesse, innerhalb derer Zucker zu verschiedenen Alkoholen und Kohlensäuregas abgebaut wird. Diese stark giftigen Fuselalkohole belasten massiv die Leber, das entstehende Gas ist für den Blähbauch verantwortlich. Leicht erhöhte Leberwerte, für die sonst keinerlei Ursache zu finden ist, können durchaus hier ihren Ursprung haben. Säureablagerungen in der Gefäßmuskulatur, Leberschäden und Durchblutungsstörungen sind mögliche Folgen dieser Prozesse. Weitere Begleiterscheinungen sind Magenprobleme, Kopfschmerzen, Benommenheit, Sehschwäche und Konzentrationsmangel.

Der undichte oder lecke Darm kann, bei entsprechend genetischer Prädisposition, weitere vielfältige Beschwerden und Störungen auslösen sowie Erkrankungen begünstigen. Ein kranker Darm bildet so das Tor zur Krankheit des gesamten Organismus.

Leider bleiben solche Schädigungen der Darmschleimhaut meist unentdeckt, denn trotz regelmäßiger Verdauung kann der Darm enorm belastet sein. Selbst bei einer Koloskopie bleiben kleine Entzündungen unentdeckt, da es sich meist nur um Bürstensaumentzündungen der Darmschleimhaut handelt, die zwar mit dem freien Auge der Koloskopie nicht sichtbar sind, aber bereits Beschwerden machen können. Bei elektronenmikroskopischen Untersuchungen würde man diese Mikroläsionen sehr wohl finden. Diese werden aber nicht durchgeführt, da diese großen, teuren Geräte nur in wenigen Forschungseinrichtungen verfügbar sind. Mangels genauer Diagnose wird man so zum sogenannten Reizdarmpatienten abgestempelt, da man schulmedizinisch keine objektive Schädigung feststellen kann.

Entzündungen des Magen-Darm-Trakts können auch Entzündungen im Bindegewebe auslösen, im Gefäßsystem oder in der Muskulatur (Arteriosklerose, Fibromyalgie, etc.). Es gibt also einen Zusammenhang von Struktur und Funktion. Das hat schon F. X. Mayr erkannt.

Oftmals aber scheint das Verdauungssystem bei den meisten Patienten einwandfrei zu funktionieren, da sogar eine chronische Selbstvergiftung vorerst beschwerdefrei sein kann. Mögliche Symptome sind oft so komplex und vielschichtig, dass sie schon eine tiefgehende ganzheitliche Denkweise voraussetzen, um den Ursachen auf die Spur zu kommen und das Grundmuster der Krankheit zu erkennen.

In letzter Zeit entwickeln immer mehr Menschen im Bereich des Dünndarms chronische Immunreaktionen auf Lebensmittel (Allergien, Intoleranzen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten). Histaminintoleranz etwa ist zu 90 Prozent durch eine Darmstörung verursacht. Diese Immunreaktionen sind Ausdruck einer geschädigten Schleimhaut, zugleich können diese Reaktionen aber rückwirkend wiederum eine weitergehende Schädigung der Schleimhaut hervorrufen. Ein Teufelskreislauf beginnt.

Eine nicht intakte Darmschleimhaut ist auch nicht mehr in der Lage, die wichtigen Nährstoffe aus der Nahrung zu lösen. Wir können also trotz reichhaltiger Nahrung unter einem Nährstoffmangel leiden. Wir verhungern gleichsam bei vollen Tellern!

Merke!

Chronische Überforderung der Verdauungsorgane führt zu Entzündungen der

Mukosa und damit zu weitreichenden Schädigungen im Immun- und

Nervensystem und schlussendlich zu Entgleisungen im Gesamtorganismus.

Bei allen Zivilisationskrankheiten sollte zuerst der Darm saniert werden, denn nur ein gesunder Darm kann den Körper richtig entgiften und die Heilung und Regeneration ermöglichen.

Immunorgan Darm

Der Darm ist  die Hauptbarriere gegen Krankheitserreger. 80 bis 90 Prozent des Immunsystems befinden sich dort, also eine riesige Anzahl von Abwehrkörpern.


Im Darm gibt es eine mehrstufige Abwehr:

  • 1. Die Darmflora mit seinen Darmbakterien
  • 2. Die Darmschleimhaut: In der sogenannten Mukosa befinden sich Abwehrzellen wie Phagozyten und Lymphozyten, Antikörper (Immunglobuline) sowie Botenstoffe (Zykotine). Die Darmschleimhaut dient, wie oben erläutert, auch als mechanische Barriere für Eindringlinge.
  • 3. Das sogenannte darmassoziierte Immunsystem: Es befinden sich hier Massenansammlungen von Lymphknoten, die aus zahlreichen Lymphfollikel gebildet werden, auch als „Peyer’sche-Plaques“ bezeichnet. Der Appendix (Wurmfortsatz, im Volksmund fälschlicherweise als „Blinddarm“ bezeichnet) am Übergang des Dünndarms in den Dickdarm ist vollständig mit Lymphfollikeln ausgekleidet. Hier lösen eingedrungene Krankheitserreger direkt eine unspezifische und spezifische Immunabwehrreaktion aus. Die Follikel bestehen aus Plasmazellen und Lymphozyten (B- und T-Zellen). Diese Zellen produzieren die Immunglobuline, welche den Darm und die mit der Verdauung verbundenen Organe vor Schädigungen durch Fremdstoffe bewahren.
    Auch die Tonsillen (Mandeln) am Racheneingang reagieren als Frühmeldesystem bei Aufnahme größerer Mengen konzentrierter tierischer Eiweiße (Fleisch, Milchprodukte, Eier), um rechtzeitig die zur Verdauung großer Eiweißmengen nötigen Sekretproduktion in Darm und Bauchspeicheldrüse einleiten zu können!

Merke: Alle lymphatischen Beschwerden oder Krankheiten, wie zum Beispiel Lymphknotenschwellung der Brust oder auch am Hals, bedürfen einer gründlichen Darmsanierung!


Die Top Ten der Regenerationsmöglichkeiten

Die  Ernährung:

  • Generell von allem weniger essen (auch bei gesunder Kost)
  • Essenspausen von mindestens 5 Stunden während des Tages einhalten
  • Ein- bis zweimal im Jahr mindestens fasten
  • Konzentrierte Fette, Kohlhydrate und Eiweiße (speziell tierisches Eiweiß und Sojaprodukte) meiden oder reduzieren
  • Rohkost und Vollkorn bei einem bereits geschädigten Darm reduzieren bzw. meiden und besser mit Keimlingen die Nährstoffe zuführen
  • Abendessen weglassen oder lediglich leichte Kost zu sich nehmen und spätestens um 17 Uhr essen
  • Genug  auen (30 bis 50 Mal als Minimum!)
  • In Ruhe essen. An stressigen Tagen sollte man ganz leichte Kost (z.B. Basensuppe) genießen
  • Naturbelassene (gentechnik- und spritzmittelfreie) Lebensmittel verwenden
  • Minderwertige Nahrung meiden (Zucker, Konservierungsmittel, künstliche Vitamine, übermäßigen Alkoholkonsum)

Jessica Zenz

Heilpraktikerin und Heilmasseurin

Referentin für Colon-Hydro-Therapie des BCHT

https://www.naturheilpraxis-jessicazenz.at

www.doc-uni.at

*Bildquelle: Pixabay

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